Moorreiter
Grau ziehen die Nebel durch altes Geäst,
wie knorrige Hände so hält es mich fest.
Verfängt sich mein Mantel im Dornengewirr,
als wollt der Wald sagen "bleib hier."
Aufziehende Dunkelheit mahnt mich, "Gib acht!
Eile dich findest' den Weg nicht bei Nacht."
Ref.
Der Wind trägt den Hufschlag, es nahet gleich
Der Reiter vom Moor rastlos und bleich.
Schon leuchtet der Mond mit silbrigem Gleißen
Käuzchenschreie die Stille zerreißen.
Der Wald greift erneut nach Haar und Gewand!
"Geh nicht weiter", ich sink' wie gebannt,
um unter Wurzeln Schutz zu finden,
bis die Vögel den neuen Tag verkünden.
Ref.
Erneut reißt es auf das Wolkendicht,
verirrt auf der Lichtung sich des Mondes Licht.
In diesem Schein nun seh' ich sie klar.
Durchschimmernd und schön wie sie einst war.
Des Moorreiters Braut, vor langer Zeit verblichen,
ist ihr Geist nie von diesem Wald gewichen.
Ref.
Lautlos schwebet sie über Farne und
Moos,
ihr Blick offenbaret ihre Sehnsucht groß,
den Liebsten zu finden im Dunkel der Nacht,
auf dass beide erlöst durch der Liebe Macht.
So irren sie seit Jahren, getrieben vom Schmerz,
Der über den Tod hinaus quält ihr Herz.
Ref.
Wie achten wir Lebenden der Liebe Glück?"
Mit tränenden Augen blick ich zurück,
die Lichtung ist leer - der Geist ist entschwunden,
bis zur Dämmerung sind's nur wenige Stunden.
Was brauch ich Gut, was nützt mir viel Geld,
Ist niemand da der aufrichtig zu mir hält.
Ref.